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Fasten- und Passionszeit

Die »Zeit der 40 Tage«

Die Zeit von Aschermittwoch bis Ostern dauert 40 Tage und nimmt damit ein wichtiges biblisches Symbol auf: die 40 Tage der Sintflut, der Wüstenwanderung Elias, der Buße Ninives, des Fastens Jesu in der Wüste, etc. Auf 40 Tage kommt man jedoch nur, wenn man die sechs Sonntage zwischen Aschermittwoch und Ostern nicht mitzählt (Sonntage sind nie Fastentage!).

In der Alten Kirche waren die 40 Tage ursprünglich die Zeit der Taufvorbereitung zur Taufe in der Osternacht. Gleichzeitig wurde sie von allen als Fastenzeit begangen, als Zeit der persönlichen Buße und Umkehr und der inneren Vorbereitung auf Ostern. Als solche ist sie in der Evangelischen Kirche Deutschlands mit der Aktion »7 Woche ohne« wieder stärker ins Bewusstsein getreten. Erst nach der Reformation ist diese Zeit ausschließlich zur »Passionszeit« geworden. Ursprünglich ist aber nur die Karwoche, später die Zeit ab Judika, eine Zeit des besonderen Gedächtnisses der Passion gewesen.

Unsere Werktagsmessen in dieser Zeit feiern wir mittwochs um 18 Uhr als Fastenmesse und freitags um 18 Uhr als Passionsmesse, bei der das Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu Christi im Mittelpunkt steht.

Die Stationen der Fasten- und Passionszeit

  • Aschermittwoch

Zum Auftakt der Fastenzeit beginnen wir am Aschermittwoch mit einem Gottesdienst, in dem das Aschekreuz gespendet wird, als Zeichen der Buße, der Umkehr und Neuorientierung des Lebens. Von diesem Tag an bis zum Karsamstag verhüllt das von der Künstlerin Constanze Rilke entworfene Fastentuch den reich ausgestalteten Altar der Gartenkirche, um die Sinneseindrücke zu reduzieren. Das Tuch möchte zum Verweilen, zum Meditieren, zum Stillwerden, Nachdenken und Beten einladen. Damit nimmt es einen wesentlichen Aspekt der Fastenzeit auf.

  • Invokavit (1. Fastensonntag)

Am 1. Fastensonntag steht die Versuchung Jesu in der Wüste im MIttelpunkt des Gottesdienstes. Im Anschluss an die Messe laden wir zum gemeinsamen Fastenessen im Gemeindehaus ein, um gemeinsam einen bewussten Beginn des Fastens zu setzen.

  • Reminiszere (2. Fastensonntag) 

Die Leidenshingabe Jesu.

  • Okuli (3. Fastensonntag)

Der Ruf Jesu in die Nachfolge.

  • Lätare (4. Fastensonntag)

Aufruf zur Freude: durch den Tod ins Leben, rosa Farbe der Paramente.

  • Judika  (5. Fastensonntag)

»Passionssonntag«, Beginn der Passionszeit im engeren Sinne.

  • Palmsonntag  (6. Fastensonntag)

Mit dem Palmsonntag treten wir ein in die Feier der Heiligen Woche. Zu Beginn der Messe am Palmsonntag, in der wir den Einzug Jesu in Jerusalem feiern, versammeln wir uns draußen auf dem Gartenfriedhof und ziehen anschließend in einer Prozession mit Palmzweigen in der Hand in die Kirche ein.